Вечеринка: Franzobel
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Дата: 25.04.2017 20:00
Адрес: Hartwagnerstr. 14, Ried im Innkreis, Austria | покажи на карте »
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FRANZOBEL
„Das Floß der Medusa”
LESUNG
Dienstag, 25. April, 20:00 Uhr
Was bedeutet Moral, was Zivilisation, wenn es um nichts anderes geht als ums bloße Überleben? 18. Juli 1816: Vor der Westküste von Afrika entdeckt der Kapitän der Argus ein etwa zwanzig Meter langes Floß. Was er darauf sieht, lässt ihm das Blut in den Adern gefrieren: hohle Augen, ausgedörrte Lippen, Haare, starr vor Salz, verbrannte Haut voller Wunden und Blasen … Die ausgemergelten, nackten Gestalten sind die letzten 15 von ursprünglich 147 Menschen, die nach dem Untergang der Fregatte Medusa zwei Wochen auf offener See überlebt haben. Da es in den Rettungsbooten zu wenige Plätze gab, wurden sie einfach ausgesetzt. Diese historisch belegte Geschichte bildet die Folie für Franzobels epochalen Roman, der in den Kern des Menschlichen zielt. Wie hoch ist der Preis des Überlebens?
Franzobel, geboren 1967 in Vöcklabruck, ist einer der populärsten und polarisierendsten österreichischen Schriftsteller. Er erhielt mehrere Auszeichnungen, darunter 1995 den Ingeborg-Bachmann-Preis und 2002 den Arthur-Schnitzler-Preis. Bei Zsolnay erschienen zuletzt die Krimis „Wiener Wunder“ (2014), „Groschens Grab“ (2015) sowie 2017 sein aktueller Roman „Das Floß der Medusa“
Für Rezensent Tilman Krause ist dieser Roman das „Gipfelwerk“ des österreichischen Autors Franzobel. Die Courage muss man erstmal haben, sich mit dem Untergang der Medusa im Jahre 1816 einem „Topos der europäischen Unheilserfahrung“ derart unbefangen und mit solch „schöpferischer Wucht“ zu nähern, staunt der Kritiker. Mehr noch: Wie Franzobel mit einer Prise Humor, vor allem aber mit viel detailreicher Drastik das größte „Grausamkeitstheater“ seit Grimmelshausen entwirft, dabei auf Splatter-Elemente verzichtet und stets nachvollziehbar bleibt, ringt dem Rezensenten allergrößte Anerkennung ab. Trotz seiner bisweilen „plebejisch“ unerschrockenen Erzählhaltung verletzt der Autor nie die Würde der Opfer oder die Ernsthaftigkeit des Sujets, schließt der Kritiker, der selten einen so temporeichen und raffinierten Historienroman gelesen hat.
Die Veranstaltung findet mit Unterstützung des Hauptverbandes des Österreichischen Buchhandels sowie in Zusammenarbeit mit der Buchhandlung Thalia Ried statt.
Eintritt: 10,-